Las Vegas Reisebericht 2013: Teil 1 & 2 – Hin– und Rückreise / Hotel und der Strip am Tage

Stefan Kruse
Freier Spieleentwickler
E-Mail: mail@stefan-kruse.eu


Hin– und Rückreise

Als Spielescout von Gauselmann habe ich 2010 fünf Tage Las Vegas erlebt, und bin von der einzigartigen Faszination der Stadt bis heute gefesselt. Viele Attraktionen und Themenhotels wie die Pyramide Luxor hatte ich 2010 nicht besuchen können.

Die damalige Reise führte zu intensiven Kontakten mit der Automatenbranche und einem Nebenjob als Spielideen-Entwickler. Mittlerweise sind über ein Dutzend meiner Spiele weltweit im Einsatz.

Seit 2010 wünsche ich mir eine erneute Reise, und im September 2013 hat es geklappt. Diesmal für eine ganze Woche von Sonntag bis Sonntag. Anlass ist der Besuch der größten Glücksspielmesse der Welt, G2E, die in der Reisewoche stattfand.

Gebucht habe ich Hotel und Flug bereits im Februar, weil günstige Angebote in der Messewoche Mangelware sind. Los ging die Reise es am 22.09.13 um 06:41 Uhr mit dem Zug von Bielefeld nach Frankfurt. Um 12.30h mit 30 Minuten Verspätung ging dann der Flieger auf den 11,5stündigen anstrengenden Flug. Wenn ich 2010 irgendwas gelernt habe, dann die Erkenntnis, dass die bedrückende Enge der Economy-Klasse für meine Körpergröße ungeeignet ist. Also waren je Strecke 250 Euro Aufpreis für „Economy Plus“ nötig, wofür man 15cm mehr Abstand zur Sitzlehne des Vordermannes bekam. Das reichte genau aus, um meine Beine in den Sitz einzuparken. Wirklich komfortabel wäre erst die Businessklasse, doch dafür verlangte die Fluglinie nochmal 500 Euro je Flug mehr, was mein Budget sprengte.

Nach der bis langen Reise dauerten die Einreiseformalitäten dann nochmal 2 Stunden. Ebenso wie die Fahrt zum Hotel und das Einchecken. Es war mir wichtig, die Fahrt zum Hotel vor der Reise zu organisieren, um nicht müde mit meinem Koffer auf dem Flughafen herumzuirren. Der öffentliche Nahverkehr in den USA ist mir nicht sehr vertrauenserweckend. Es war halt nicht so einfach wie 2010, wo die Stretchlimo schon auf uns wartete. Im Internet kann man für 16 Dollar einen Abholservice buchen, der einen jederzeit vom Flughafen zum gewünschten Hotel bringt und am Abreisetag auch wieder pünktlich einsammelt.

Vom Aufstehen zu Hause bis zum Betreten des Hotelzimmers waren nun schon 24 Stunden vergangen. Ich war todmüde, aber draußen war es 4 Uhr nachmittags, hell und warm. Also doch nochmal die Umgebung erkunden. Nach 30 Stunden auf den Beinen rief das Bett irgendwann aber doch unüberhörbar.

In den folgenden Tagen machte mir der Jetlag zu schaffen. 9 Stunden Zeitunterschied führen dazu, dass es bei Einbruch der Dunkelheit gefühlt erst Mittag ist, und der Schlafrhythmus völlig durcheinandergerät.

Hotel

Mein Hotel war das Bally’s zentral am Strip gegenüber dem Bellagio und Ceasars Palace. Nicht High-End Qualität, aber komfortabel mit großen, ruhigen Zimmern. Man quartierte mich direkt am Strip ein, was manchen begeistern würde, doch die zehnspurige Straße ist beständig so laut, dass ich Sorge um meinen Schlaf hatte. Also bat ich um ein anderes Zimmer und fand mich nach hinten zum Parkhaus wieder, und sah den Strip nur noch aus der Ferne. Hauptsache ruhig, ich war zufrieden. Das Bally’s war früher das MGM Grand bis zu dessen Neubau.

Ein paar Bilder des Hotels und meines Zimmers:

Der Strip am Tage

Las Vegas ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Nevada mit über 2 Mio. Einwohnern. Mit Temperaturen von durchschnittlich 14 Grad im Januar und 41 Grad im August herrscht ein trockenes Wüstenklima. Während meiner Reisewoche waren für die Jahreszeit zu kühle, aber äußerst angenehme Temperaturen von 28 bis 32 Grad bei strahlend blauem Himmel. Selten soll es im Sommer kurze, aber heftige Unwetter geben, die ich aber weder 2010 noch 2013 erlebt habe.

In Vegas stehen für den Tourismus ca. 150.000 Betten zur Verfügung, die sich überwiegend am sogenannten „Strip“ finden, einer bis zu zehnspurigen Hauptstraße mitten durch die Stadt. Nur die zentralen 4.2km davon sind sehenswert. Die größten Hotels der Welt mit jeweils tausenden Zimmern stehen Spalier. Oft sind es nicht einfach nur Gebäude, sondern Themen Ressorts mit mehreren Türmen, Einkaufszentren, Casinos, Wellness und riesigen Außenanlagen. Neben Ägypten kann man fußläufig New York, Paris, Venedig und das alte Rom besuchen. Der eigentliche Ursprung von Las Vegas rund um die Freemont Street ist mehrere Kilometer entfernt und verkam zusehens, ist aber in den letzten Jahren durch erhebliche Investitionen, z.B. eine riesige Videoleindwand-Überdachung, wieder attraktiv geworden.

Begleitet mich auf einem Walk entlang des Strips. Drei Fotos habe ich von 2010 verwendet, um Lücken zu füllen. Es folgen später noch Nacht- und Innenaufnahmen.

Es geht los mit dem Luxor. Folgendes Bild ist aus einem Reisebus mit getönten Fenstern entstanden, was dem Grün der Vegetation einen Rotstich versetzt hat:

Ein paar hundert Meter weiter ist das größte Hotelressort der Welt, das MGM Grand, mit über 7.000 Zimmern. Wie alle Hotelanlagen beherbergt es auch ganze Einkaufsstraßen und ein riesiges, mehrere Fußballfelder großes, Casino.

Das Excalibur in Disney Märchenland Optik beherbergt eine komplette Ritterburg.

Gleich nebenan grüßt die Kopie der Freiheitsstatue am Hotel New York New York, das außen und innen entsprechend gestaltet ist. Rechts im Bild sieht man eine der Fußgängerbrücken über den Strip. Das Wechseln der Straßenseite ist aufwändig. Entweder gibt es Fußgängerampeln, an denen man gefühlte 5 Minuten wartet und dann mit einer Digitalanzeige in 20 Sekunden über 10 Fahrspuren gehetzt wird, oder die besagten Brücken. Diese enden aber nicht einfach auf der anderen Straßenseite, sondern meist im Gebäude. Dort landet man dann im Casino, und sucht mühsam den Weg raus ins Freie. Geschäft ist Geschäft!

Die Brooklyn Bridge im Kleinformat war 2013 gesperrt, weil die Fassade rechts erneuert wurde.

Eine Achterbahn fahrt außen entlang, innen mitten durch die Hotellobby.

Danach folgt das Monte Carlo, in dem ich „The Blue Man Group“ gesehen habe.

Kleinere Gebäude zwischen den Hotels beherbergen Restaurants und Nachtclubs.

Gegenüber das empfehlenswerte Hard Rock Cafe, wo es gutes Essen, Livemusik und einen überteuerten Souvenir-Shop gibt.

Anschließend folgen die futuristischen Cosmopolitain und Aria. Dies sind die neuesten Gebäude der Stadt und während der Wirtschaftskrise entstanden. Sie beherbergen vor allem sündhaft teure Einkaufsmeilen.

Von der anderen Straßenseite im Hintergrund eines der Aria Gebäude, und im Vordergrund das Harley Davidson Cafe. Wie ich kürzlich gelesen habe, wurde das Motorrad leider abgebaut.

Umgekehrt sieht man das Hilton Grand Vacation, ausnahmsweise ohne Casino.

Wieder in eine andere Richtung über das Motorrad hinweg blickt man zum Planet Hollywood, wo 2010 die ersten Spielescouts wohnten.

Links neben dem PH liegt das Paris Paris mit seinem 50% Eiffelturm.

Wieder auf der anderen Straßenseite sieht man über den See des Bellagios hinweg das Ballys, das Paris Paris und das Planet Hollywood.

Eines der besten Hotels der Stadt ist das Bellagio, das vor allem durch seine Wasserfontainen berühmt geworden ist.

Schräg gegenüber ist das Ballys. Bis zu dessen Neubau war es das MGM Grand, und man muss sich wundern, dass es nach dem Namensverlust nicht gleich abgerissen wurde, wie es in Vegas üblich ist.

Wieder gegenüber eines der edelsten Häuser der Stand, das imposante Caesars Palace mit mehreren schlanken hohen Hoteltürmen, einer imposanten Außenanlage im altrömischen Stil und einigen neckischen Statuen.

Die Forum Shops sind eine eindrucksvolle Shoppingmall.

Die Creme de la Creme des internationalen Showgeschäftes tritt im Caesars Palace auf.

Gegenüber das einfache Harrah’s Hotel, allerdings mit einem der größten Casinos der Stadt.

Daneben das bombastische Venetian, wo man sich innen und außen wie in Venedig fühlt. Sogar Gondel fahren kann mit italienischem Gesang (für 80 Dollar/Person).

Gegenüber dem Venetian liegt das mondäne Mirage, wo die berühmten deutschen Magier Siegfried und Roy über 5600 ihre Tigershows aufführten. 2003 wurde Roy dabei schwer verletzt.

Es folgt das Treasure Island komplett im Piratenstil mit toller Show zu jeder Stunde. Leider gibt es aktuell auch diese Attraktion nicht mehr.

Weiter den Strip entlang die „Fashion Show“, ein großes Einkaufszentrum vor allem für Mode. Ein riesiges, freischwebend wirkendes Dach wirkt bei der vorherrschend trockenen Witterung in Las Vegas etwas deplatziert.

Es folgen die Zwillingshäuser Wynn und Encore, die kein Thema bieten, aber Luxus im Überfluss.

Damit endet dann erstmal die Glitzerwelt. Beileibe ist in Las Vegas nicht alles Gold, was glänzt. Hinter dem Encore liegt auf der anderen Straßenseite ein kilometerlanges Brachgebiet, wo mehrere halbfertige Gebäude vor sich hin gammeln. Deren Stahlgerippe wegen der Trockenheit allerdings nicht rosten. Es handelt sich um Bauten, deren Bauherren währenddessen in Konkurs gingen und die dann jahrelang einfach so stehenbleiben.

Nach mehreren Kilometern Brachfläche nähert man sich Downtown, dem ursprünglichen Zentrum von Las Vegas, in dem das Herz der Stadt wieder zu schlagen beginnt. Dazwischen mag man sich nachts nicht mehr ganz so unbeschwert wie am Strip bewegen. Mehrere Wedding Chapels bieten ihre etwas merkwürdigen Leistungen an. Wer mag schon im schrägen Gesang eines Elvis-Doubles heiraten?

Die Casinos sind kaum noch grösser als unsere 4er Konzessionen. Man kann dort noch Röhrengeräte finden und die unteren Schichten der heimischen Bevölkerung treffen.

Danach das nach eigenen Angaben größte Souveniergeschäft der Welt, Bonanza. Hier kann man wirklich jeden Kitsch kaufen.

Es liegt im Schatten des Stratosphere Towers, des höchsten Gebäudes westlich von New York.

Damit endet mein Tagesausflug den Strip entlang.

Hier finden Sie eine Übersicht aller bisher erschienen Teile dieser Artikelserie.