Geld zurück – Immer mehr Klagen gegen Casinos

Ein Spielsüchtiger deckt neuerlich die Casinos Austria mit einer Millionenklage ein. Seit 1995 gab es bereits rund 50 solcher Prozesse.

Im aktuellen Fall will ein 40-jähriger Wiener Taxiunternehmer die Casinos-Austria zur Rechenschaft ziehen, weil er trotz Sperre über Schmiergelder Zutritt in diverse Glücksspielstätten des Unternehmens erhalten habe.

Geld über Zivilrechtsweg zurückholen

Der 40-Jährige klagt die Casinos Austria AG auf eine Million Euro. Der Spielsüchtige begründet den Schritt damit, dass er über Bestechungsgelder in der Höhe von bis zu 3.000 Euro am Eingang trotz selbst beantragter Sperre vorgelassen wurde. Der Anwalt des Klägers bekräftigte die Vorwürfe seines Mandanten. Er sei mit dem Unternehmer ins Casino Wien in der Kärntner Straße gegangen. Dort sei er Zeuge geworden, wie sein Mandant 1.000 Euro übergeben habe und daraufhin in die Räumlichkeiten vorgelassen wurde, so der Jurist.

Management des Casinos weist Vorwürfe zurück.

In der Geschäftsführung des Unternehmens hält man sich mit Aussagen zu der Causa zurück. Man wolle ein laufendes Verfahren nicht kommentieren. Die Vorwürfe werden aber zurück gewiesen. Unterstellungen dieser Art würden alle paar Jahre wieder auftauchen. Die Casino-Entrees seien videoüberwacht und jeder Handgriff sei nachvollziehbar, heißt es gegenüber oe24.at

Seit 1995 bereits 50 Klagen gegen Casinos

Tatsache ist aber, dass sich Glücksspiel-Anbieter immer häufiger Klagen gegenüber sehen. Eröffnet hat die Flut an Klagen ein Kärtner Unternehmer im Jahr 1995. Der Mann konnte seine Spielsucht als Begründung für seine Schulden glaubhaft machen. Auf Grund eines Urteils des Obersten Gerichtshofes wurden ihm 20 Prozent seiner Spielschulden refundiert.

Ein Drittel der Klagen erfolgreich

Insgesamt sind von den rund 50 Prozessen gegen Casinos ein Drittel zugunsten der Kläger ausgegangen. Die Schadenersatzsumme beträgt rund 2,7 Mio Euro. Ein Drittel der Klagen endete mit einem Vergleich, und ein Drittel wurde abgewiesen.