Joe Hachem, zehn Millionen Dollar und eine Dame

Seit seinem Sieg beim WPT Doyle Brunson North American Poker Championship im Dezember 2006 gehört Joe Hachem der absoluten Weltelite des Pokersports an. Der gebürtige Australier hat somit über zehn Millionen Dollar bei Pokerturnieren gewonnen.

Es gibt nur einen, der mehr gewonnen hat – Jamie Gold als Sieger bei der 2006 World Series of Poker. Viele Namen verbindet man nicht nur mit Siegen, sondern auch mit viel Geld. Aber selbst Phil Hellmuth, Daniel Negreanu, T.J. Cloutier und wie sie alle heißen – sie liegen alle hinter dem aus Melbourne stammenden Joseph Hachem.

Aber der Sieg im Bellagio kurz vor Weihnachten brachte ihm nicht nur rund $ 2,2 Mio., sondern auch eine weitere Auszeichnung:
Seitdem ist Joe Hachem einer von vier Spielern, die sowohl das WSOP Championship und einen WPT-Titel errungen haben. Außer ihm schafften das nur:

Doyle Brunson – 1976 und 1977 WSOP und 2004 WPT Legends of Poker
Scotty Nguyen – 1998 WSOP und 2006 WPT Gold Strike World Poker Open
Carlos Mortensen – 2001 WSOP und 2005 WPT Doyle Brunson North American Poker Championship

Hachem gewann 2005 die WSOP und ist seither für PokerStars auf Turnierreisen. Den WPT-Titel hat er sich hart erkämpft und wohlverdient. Vor allem wenn man bedenkt, wie knapp es für ihn schon war:

Die Blinds waren 30,000/60,000, Ante 10,000. Fünf Spieler noch im Turnier. David Redlin raiste UTG auf 180,000. Hachem saß im Big Blind und fand Qc-Qh. Sofort reraiste er auf 680,000. Redling ging all-in mit weiteren 725,000, Hachem bezahlte. Redin drehte seine Karten um und zeigte Ah-Qs. Hachem war 70:30 Favorit. Am Flop kam 7h-4h-4d. Keine Gefahr – Hachem überlegener Favorit mit 84:16.

Dann kam jener Moment, den man de facto einen Bad Beat nennen darf und von denen auch Joe Hachem schon einige sehr teure (2005 WSOPC gegen Kido Pham, 2006 WSOP gegen Dutch Boyd) erfahren musste. Der Dealer drehte am Turn Ac um. Mit dieser Karte wurde Hachem vom überlegenen Favorit zum zwei Prozent Underdog.

Aber auch ein Joe Hachem darf mal Glück haben. Am River kam die einzige Dame, die noch übrig war. Der Dealer drehte tatsächlich Qd um. Hachem gewann einen Riesenpot und Redlin musste mit Platz Fünf nach Hause gehen.

Joe Hachem wird dieser Moment vielleicht länger im Gedächtnis bleiben, als die Finalhand selbst. Sicher ist auf jeden Fall, dass Joe Hachem in kurzer Zeit zur Legende wurde – und die Karo-Dame ein bisschen dabei geholfen hat.