Spielbank Wiesbaden, Turnier-Anfänger „im Geld“. Nachahmung empfohlen und erwünscht!

Als die gut gelaunte und erwartungsfrohe Poker-Crew um 19:30 Uhr den Pokerbereich betrat, fand sie das übliche Bild vor: 60 Pokerbegeisterte scharrten mit den Hufen und holten sich schon Live-Poker-Appetit am Cash-Game-Tisch, der an Turniertagen schon ab 17:00 Uhr bereit steht.
Nachdem das Turnier wie gewohnt pünktlich um 20:00 Uhr gestartet war, legte sich schlagartig ein Nebel der konzentrierten Anspannung über den gesamten Pokerbereich. Die vorherige Taubenschlagatmosphäre sollte für eine geraume Zeit einer gedämpften Atmosphäre Raum schaffen.

Auch der Turnierverlauf spiegelte die mittlerweile vorhandene Spielstärke der eigentlich zu Unrecht so genannten „Anfänger“ (englisch: Rookie) wieder. Verhaltener Spielbeginn und in der ersten Stunde nicht einmal die gefürchteten Worte „All-In“ mit folgendem „Seat-open“. Dann aber, wie auf ein geheimes Zeichen hin, fielen die Turniertische, und nach der nächsten Stunde gab es davon nur noch 2.

Alle bis dahin aufgelösten Turniertische wurden vollbesetzt als Cash-Games weiter bespielt. Auch diese Nachfrage befriedigte die freundliche und professionelle Poker-Crew in eindrucksvoller Weise.

Zurück zum Turnier: Die letzten 18 Turnierteilnehmer hatten das Preisgeld, das auch im neuen Jahr zu 100% an die Gewinner ausgeschüttet wird, schon zum Greifen nahe. Jetzt mussten ja nur noch 12 weitere Kontrahenten aus dem Spiel genommen werden…..

Das war dann um kurz nach 23:00 Uhr vollbracht und der Final-Table konnte sein unbarmherziges Werk beginnen. Noch vier Hoffnungsfrohe mussten ausscheiden, bevor es an die Fleischtöpfe ging. Ein Spieler musste seine Hoffnungen schon nach dem ersten Spiel begraben. Danach wurden eine ganze Weile erfolgreich die Blinds attackiert, bis der Nächste betrübt seinen Platz räumen musste. Jetzt kam es zu einer netten Geste: Man einigte sich darauf, dass der Achte je einen 10er und der 7. Platzierte je ein 20er von den Gewinnern bekomme, damit diese beiden nicht völlig leer ausgingen. Fair geht vor im Casino Wiesbaden, auch beim Poker.

Von nun an gab es ein paar gewagte All-In Spiele. die nicht selten auf dem River „kippten“. Gerne war dann auch das „As“ als Kicker der entscheidende Faktor, welches das eine oder andere Paar zersägte. Es sei denn, es handelte sich um Herrn Cusseddu, der insgesamt fünf mal „sein Paar 6er“ bis ins Ziel brachte. Damit war er auch schon auch als Chipleader am Final-Table (20.000) gestartet, an dem er erst in Herrn Balzerowski seinen Meister fand, der nur mit knapp 6.000 an den Tisch kam. Aber der Reihe nach: Das spannendste Spiel fand um Platz 3 statt. Herr Cusseddu spielte 5.000 an, im Flop lagen 3-4-6. Herr Dosch raiste All-In mit 24.000, exakt der Summe, die auch Herr Cusseddu nach hatte. Nach langem Zögern das „call“. Der sofortige Zwangsshowdown brachte es an den Tag: Herr Posch spielte Bube-9, Herr Cusseddu D-4. Turn und River brachten keine Veränderung, so dass Herr Cusseddu sich schließlich über einen zweiten Platz bei seiner ersten Turnierteilnahme freuen konnte. Die Nummer 1 des Tages, Herr Balzerowski, war übrigens der einzige Teilnehmer mit Turniererfahrung „im Geld“. Alle anderen feierten gleich beim ersten Mal ein Preisgeld. Nachahmung empfohlen und erwünscht!