Spielbank Hamburg in neuen Räumen

Mit einer Gala wird die Spielbank Hamburg am Freitagabend in neuen Räumen eröffnet. Mehr als 1000 geladene Gäste können dann erstmals im Casino Esplanade am Stephansplatz ihre Einsätze beim Roulette und Automatenspiel wagen oder an den Bars entspannt plaudern. Am bisherigen Spielort im Hotel „InterContinental“ hieß es am Donnerstagabend zum letzten Mal „Rien ne va plus“. Bevor die Croupiers erstmals zum Spiel in dem 1907 erbauten, ehemaligen “Grand Hotel Esplanade“ bitten, haben in den Stunden zuvor die Handwerker noch letzten Schliff angelegt. Putzkolonnen säuberten die Geschosse.

„Wir sind sehr aufgeregt“, sagte John Jahr jr., persönlich haftender Gesellschafter des Spielbankbetreibers Jahr + Achterfeld KG, angesichts der noch ausgeführten Handwerksarbeiten am Donnerstag. „Die Umbauten waren sehr aufreibend und aufwendig, deswegen gab es zeitliche Verzögerungen“, berichtete Jahr. Nach dem Wunsch seines Vaters, des im August gestorbenen Verlegers John Jahr, hätte das Casino bereits vor der Fußball-WM eröffnet werden sollen.

Das mehrgeschossige Gebäude beherbergte in seiner wechselvollen Geschichte auch Cabaret, Kino und Bank-Geschäftsräume. Im Wintergarten trafen sich einst Stars wie Sophia Loren, Curd Jürgens oder O.W. Fischer. Rund 40 Millionen Euro wurden insgesamt in die Modernisierung des Gebäudes investiert, das von außen durch seine Jugendstil-Fassade auffällt.

Seit 1978 verfügen die Spielbankbetreiber über die staatliche Konzession zum Glücksspiel. Von den Umsätzen müssen jährlich zwischen 80 Prozent und 90 Prozent als Spielbankabgabe an die Hansestadt abgeführt werden, berichtete Geschäftsführer Volker Richter. 2005 waren es 45,25 Millionen Euro.

„Wir erwarten deutlich mehr Besucher als im InterConti“, sagte Richter. Rund 100.000 Besucher jährlich wurden dort gezählt, an allen Hamburger Spielstätten der Firma sind es bis zu 500.000. Die Gästezahlen seien beim klassischen Glücksspiel bundesweit rückläufig, ergänzte Geschäftsführer Otto Wulferding. Mit einem größeren Spielangebot und der besseren innerstädtischen Lage hoffen die Manager, den Trend in Hamburg umkehren zu können. Dafür stehen 18 Spieltische und 140 Spielautomaten bereit. Im „Casino Esplanade“ sind 251 Mitarbeiter beschäftigt, davon sind 140 Croupiers.