Rekordpreisgeld von 2 Millionen US-Dollar für den Sieger Robert Varkony aus Brooklyn bei der WSOP in LaS Vegas

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
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Trotz vieler Gerüchte, Aussperrung und Entlassungen von Dealern beim großen Event, schlechtem Buffett und 6 Prozent Taxe brachte die Pokerweltmeisterschaft im Binions Horseshoe neue Rekorde an Preisgelder und lockte wieder Topspieler aus aller Welt an.

Die WSOP in Las Vegas war weltweit das größte Pokerereignis schlechthin. Wie jedes Jahr versammelten sich Tross von internationalen Pokergrößen im Zentrum des Geschehens – dem Binions Horseshoe.

Auch diesesmal nahmen wieder viele europäische Pokerspieler an den Turnieren teil und konnten beachtliche Erfolge erzielen.

Philip Marmorstein, zum Beispiel. Er belegte beim 2500 Dollar Pot Limit Omaha Turnier den dritten Platz, beim No Limit Holdem am 6. Mai erreichte er den 5ten Platz und bei dem Turnier Pot Limit Omaha am 13. Mai konnte er den 12ten Platz belegen.

Eine sehr positive Bilanz konnte auch Chris Bigler in der Riege der weltbesten Spieler vorweisen. Beim Seven Card Stud am 23. April belegte er den 13ten Platz, beim Triple Deaw Lowball Ace to Five (19. Mai) den 10ten Platz.

Hans Pfister aus der Schweiz bewies in Las Vegas, dass er zu den weltbesten Turnierspielern gehört. Am 21. April konnte er im Omaha HI/LO Split den 5ten Platz belegen, im 7 Card Stud HI/LO Split am 3. Mai den 10ten Platz und am 15. Mai im Omaha HI/LO Split den 5ten Platz.

Edward Scharf aus Deutschland belegte Platz 18 beim 7 Card Stud am 23. April, sowie den 36. Platz am 6. Mai beim Texas Holdem No Limit Turnier.

Andreas Krause erreichte am 25. April beim 7 Card Stud HI/LO Split den 23. Platz und erhielt ein Preisgeld von 2040 Dollar.

Alexander Dietrich erreichte beim No Limit Holdem am 6. Mai den 16ten Platz und konnte sich damit über 5960 Dollar freuen.

Besonders stolz konnte Antonio Turrisi sein. Er stand in Las Vegas zum ersten Mal im Finale am 8. Mai beim Pot Limit Holdem. 340 Spieler waren an den Start gegangen. Turrisi pokerte sich auf Platz 6 und wurde mit einer Siegprämie von 16.700 Dollar belohnt.

Der Award Gewinner Marcel Luske aus Holland bewies auch in Las Vegas seine Spielstärke: ein 9ter Platz beim Holdem Shootout am 12. Mai und ein 3te3 Platz am 5. Mai im Omaha HI/LO Split waren sein Ergebnis.

Morad Qushqar aus Hamburg wurde am 9.Mai Weltmeister im 7 Stud Card und erhielt ein Preisgeld von 172.960,- USD. Er war damit der erfolgreichste deutschen Pokerspieler beim WSPO in Las Vegas in diesem Jahr.

Auch Siggi Stockinger aus Österreich konnte mit seiner Leistung mehr als zufrieden sein. Beim großen Event, dem 10.000,- USD Turnier, erreichte er den 17. Platz und konnte ein Preisgeld von 50.000,- USD mit nach Hause nehmen.

Viele europäische Spieler wie Alfons Jäggi, Manfred Daries, Ottavio Benelli, Ivo Doney, Christoph Haller, Lothar Landauer, Holger Schneegans – um nur einige der Angereisten zu nennen – kämpften in das Wüstenstadt um Ruhm und Preisgelder. Aber nicht allen war das Glück hold.
Markus Golser aus Österreich, gehörte mit zu den großen Pechvögeln der Poker Turniere. Er schied beim größten Turnier als 46ter aus und verpasste damit nur um einen Platz ein Preisgeld von 20.000,- USD.

Reinhold Schmitt von ISA-CASINOS dürfte den Rekord eines „Turniers Out“ halten. Ganze 120 Sekunden dauerte sein Debüt beim Texas Holdem Pot Limit. Mit einem Paar Pocket Asse am Button, mit dem er ein kleines Raise machte, spielten ihn drei Caller „All IN“. Die Gegenspieler hatten 8/9, Paar 7, Paar Buben. Im Flop kam 2/7/B, danach zwei mal „Blank“. Damit konnte er sich mit seinen Assen begraben. Auch beim Supersatellite verlor R. Schmitt mit 4 Königen gegen 4 Asse.

Am 24. Mai wurden den Zuschauern dann ein packendes Finale geboten. Nun ging es um den Titel des Weltmeisters! Der Chipleader John Shipley aus England (2.033.000,- USD Tournierchips) musst als siebenter das Feld räumen und erhielt als Trostpflaster 120.000,- USD als Preisgeld. Julian Gardner aus England, der mit nur 394.000 Turnierjeton ins Rennen gegangen war, wurde Vizeweltmeister und strich nach packenden Zweikämpfen 1.100.000 Millionen US-Dollar Preisgeld ein.

Weltmeister der WSOP in Las Vegas wurde in diesem Jahr ein US-Amerikaner. Robert Varkony aus Brooklyn schlug alle! Mit einem Rekordpreisgeld von sagenhaften 2.000,000 Millionen US-Dollar konnte er nach New York zurückreisen.

Überschattet wurde die WSOP in Las Vegas durch wilde Gerüchte. Immer wieder war von der Schließung des Binions Horseshoe die Rede. Viele besorgte Spieler diskutierten, ob dieses Gerücht stimmen könnte. Das Las Vegas Journal schrieb von offenen Schulden, die das Casino für Werbung zu bezahlen hätte. Vielen Spielern fiel auch auf, dass sich die Organisation des Tourniers in diesem Jahr verändert hatte. Das Buffett, dass den Pokerspielern bei jedem Turnier zur Verfügung stand, konnte nur als mangelhaft bezeichnet werden. Und das für einen Taxe von immerhin 6 Prozent! Es war kein Vergleich zum Vorjahr. Auch die Pressearbeit war nicht durchorganisiert. Es gab keine Unterlagen, Auskünfte wurden so gut wie gar nicht erteilt.

Am 22. Mai gegen 12 Uhr mittags machte das Gerücht, die WSOP könne nicht weitergeführt werden, schlagartig die Runde. Auf der Strasse gegenüber dem Binions HorseShoe standen wild diskutierende Dealer des Casinos. Den herbei geeilten Medienvertretern von Presse und Fernsehen erzählten sie, sie seinen kurzfristig entlassen worden. Als Kündigungsgrund nannten sie Unstimmigkeiten mit dem Management und der Casinoleitung. Vor dem Turnier war die Vereinbarung geschlossen worden, dass die Dealer 1,5 Prozent der eingespielten Gelder als Lohn erhalten würden. Als sie sich dies nochmals bestätigen lassen wollten, habe die Casinoleitung eine fristlose Kündigung ausgesprochen. Andere Dealer, die sich solidarisch erklärt hatten, wurden ebenfalls sofort entlassen. Alle Betroffenen bekamen sofortiges Hauverbot und sie durften das Casino nicht mehr betreten. Lautstark machten sie ihrem Unmut von der gegenüberliegenden Straßenseite aus Luft.

Das Management des Casinos betonte gegenüber der Presse, dass es ein Zufall wäre, dass ausgerechnet die Dealer entlassen wurden, die auf die 1,5 Prozent Beteiligung bestanden hätten. Es sei üblich, für derartig große Veranstaltungen Tages Dealer zu beschäftigen, denen gekündigt werde, sobald sie nicht mehr benötigt würden.
Schnell herbeigeholte Ersatz Dealer sorgten dann dafür, dass die WSOP zu Ende geführt werden konnte.

Wie in jedem Jahr war die WSOP ein großer Erfolg. Hohe Preisgelder, Topspieler – eine echte Herausforderung für jeden Pokerspieler. Dennoch fiel auf, dass die Cashgame-Tische in diesem Jahr nicht so gut besucht waren, wie in den vergangenen Jahren. Es schien so, als ob viele Spieler nach ihrem Auftritt bei der Weltmeisterschaft in das benachbarte Bellagio wechselten.

Zudem veranstaltete das Bellagio im Anschluss an die WSOP ein Texas Holdem No Limit Turnier mit einem Startgeld von 10.000,- USD. Mehr als 130 Teilnehmer der Weltmeisterschaft trugen sich hier und spielten gleich weiter. Und während es langsam ruhiger wurde im Binions Horseshoe, brummte es an den Spieltischen im Bellagio, in dem sich die Pokerspieler gut aufgehoben fühlten.