Österreichs Glücksspiel-Riesen suchen ihr Glück in der Ferne

Das Auslandsgeschäft heimischer Glücksspiel-Konzerne boomt wie selten zuvor. So konnten die Casinos Austria am Freitag die Errichtung zwei neuer Casinos in Südafrika vermelden. Insgesamt sollen dafür rund 130 Millionen Euro investiert werden. Bislang sind die Casinos Austria in Südafrika bereits mit fünf Spielstätten vertreten. Das grössere Projekt „Silverstar“, das allein 120 Millionen Euro verschlingen wird, soll im Jahr 2008 mit 700 Automaten, 35 Tischen und 1500 Mitarbeitern seinen Spielbetrieb aufnehmen. Vorangegangen war dem Kauf von Silverstar durch die Casinos Austria-Tochter Gold Reef-Ressort ein Streit mit zwei anderen österreichischen Glücksspiel-Gruppen, Novomatic und Century Casinos.

Während die Umsätze der Casinos Austria im Jahr 2005 in Österreich um 3,1 Prozent auf 283 Millionen Euro zurückgingen, stieg der Umsatz der Casinos international um 25,4 Prozent auf 883 Millionen Euro. Die fünf bereits existierenden Casinos in Südafrika sollen 2006 erneut hochprofitabel sein.Auch die Novomatic-Gruppe sucht ihr Glück in der Ferne: Noch vor Weihnachten rechnet das niederösterreichische Unternehmen mit dem Zuschlag für eine Spielcasino-Lizenz in Chile. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir hier zum Zug kommen, weil wir bei der Bewerbung die meisten Punkte bekommen haben“, sagt Novomatic-Chef Franz Wohlfahrt.

Für die Ausschreibung haben sich die Österreicher mit dem französischen Konzern IGGR zusammengetan.Klappt es mit der Lizenz, wälzt Novomatic grosse Pläne in Südamerika: Um 100 Millionen Euro soll ein Entertainment-Ressort mit Hotel errichtet werden. Darüber hinaus ist auch eine Automaten-Fertigung in Chile in Planung. Von dort aus soll dann ganz Lateinamerika mit Novomatic-Geräten beliefert werden. „Wir schauen uns jetzt an, wie es in Chile läuft, und werden dann von dort aus die Expansion in Südamerika andenken“, erläutert der Novomatic-Chef.