Europameisterschaft im Seven Card Stud

Ein Artikel von Markus Golser

Ich spielte die erste Qualifikation voller Selbstvertrauen, da ich mich 3 Jahre hintereinander immer am ersten Tag qualifizierte und genau so war es auch in diesem Jahr. Ich kam problemlos unter die letzten 24 Spieler bei einem Teilnehmerfeld von 250 Spielern. Es ist für einen Spieler immer sehr angenehm, wenn er sich am ersten Tag qualifiziert, weil er Geld und viel Zeit spart und weil er die anderen Qualifikationen nicht mehr spielen muss.

Am Finaltag steckte ich mir kein Ziel, denn dieses Seven Card Stud-Turnier ist ein Turnier mit einem hohen Glücksfaktor. Wir spielten mit einem Zeitlevel der alle 30 Minuten erhöht wurde. Die Angestellten der Casinos Austria AG haben das Turnier gegenüber der früheren Struktur schon etwas verbessert, aber es ist immer noch ein Turnier wo man nicht ein Top-Spieler sein muss, um das Turnier zu gewinnen.

Wir starteten mit 5000 in Turnierchips bei einem Limit von 50-100 und Ante 25. Ich baute meine Chips innerhalb von 3 Levels auf 11000 auf. Schnitt war bei 6000 und da rechnete ich mir schon Einiges aus. Wir waren dann bei dem Limit 300-600 mit einer Ante von 100. Ich startete mit einem offenen Ass, traf nach der fünften Karte mein zweites Paar und verlor am Ende doch gegen eine Strasse. Dieser Pot hat schon einiges von meinen Chips gekostet. Danach war kein aufregendes Spiel mehr dabei. Ich schied als 39er bei diesem Turnier aus und bekam 1200 Euro für zwei Tage Arbeit.
Man muss sich vorstellen wie sich die Spieler fühlten, die drei Tage die Qualifikation spielten und ungefähr dann um den 40igen Platz herum ausschieden. Man arbeitet drei Tage voller Konzentration und bekommt ca. 1000 Euro. In der heutigen Zeit ist das für viele Pokerspieler nicht mehr interessant. Ich denke dass sich Casinos Austria für das nächste Jahr etwas überlegen muss um dieses Turnier, dass eine Tradition ist, interessanter für die Pokerspieler zu machen.

Die Pokerjugend, die nachkommt, spielt dieses Turnier nicht, weil sie mit No Limit Holdem aufwachsen und ich persönlich werde es nächstes Jahr auch nicht mehr spielen wenn sich nicht etwas Gravierendes verändert.

Ich muss den Angestellten der Casinos Austria AG höchstes Lob für ihre Arbeit machen; es gab nichts was Sie nicht im Griff hatten.

Es wäre schade, wenn dieses Turnier, das immer gut organisiert ist, den Reiz verliert, weil man die Struktur und die Preisgeldauszahlung nicht in den Griff bekommt.

Euer Markus aus Baden bei Wien