Casino-Chefs meiden die USA

Die Verhaftung von David Carruthers, dem Gründer und Betreiber des Online-Wettbüros BetOnSports.com, hat Wirkung gezeigt. Nachdem bekannt wurde, dass der in Costa Rica lebende Carruthers in den USA auf einem Zwischenstopp inhaftiert worden ist, musste die für kommende Woche angesetzte Glücksspielkonferenz Bodog.com in Las Vegas abgesagt werden.

Grund: Die angemeldeten Teilnehmer haben in Scharen ihr Fernbleiben angekündigt. „Kein leitender Mitarbeiter eines Glücksspielunternehmens“ wollte nach der Verhaftung noch kommen, wird der Veranstalter von PCMag zitiert. Die Geschäftsleute – auf diese Bezeichnung legt der Veranstalter großen Wert – wollen nicht mehr in die Vereinigten Staaten kommen.

Daher wird die Konferenz nun an einem anderen Ort stattfinden, in Großbritannien, Kanada, den Bahamas oder auch in Costa Rica. Ob das allerdings auch eine Beeinträchtigung der Online-Glücksspiele mit sich bringt, ist zu bezweifeln. Obwohl das ja das ausgesprochene Ziel der US-Politik ist: Nur in den USA zugelassene Formen des Glücksspiels sollen künftig möglich sein.

Doch im Internet ist es ohne drastische und völkerrechtlich fragliche Maßnahmen kaum möglich, die außerhalb der USA ansässigen Online-Casinos für US-Bürger unerreichbar zu machen. Die Verhaftung Carruthers war also insofern kontraproduktiv, als die gesamte Unternehmenswelt der Glücksspielszene nun den USA den Rücken kehren werden, ohne gleichzeitig ihre Geschäfte in den USA aufzugeben. Ein Kontrollverlust, der den USA vermutlich nicht zum Vorteil gereicht.