Immer noch unterschiedliche Meinungen bei den Dealern, aber die Situation entspannt sich langsam

Es scheint so, dass im Augenblick genügend Dealer verfügbar sind, um alle Tische der WSOP und die diversen Cash-Games mit Dealern zu besetzen. Bei den Cash-Games gab es noch vor einigen Tagen Wartelisten von 30 – 40 Spielern und im Turnierbereich mussten einige Spieler bis zu 60 Minuten warten, bevor Sie an den Turniertischen Platz nehmen konnten.

In den letzten 48 Stunden wurden mehrere Dealer-Meetings, sowohl am WSOP Austragungsort, als auch an externen Lokationen einberufen. Harrah’s hat eine Änderung an der Bezahlung vorgenommen, die alle Dealer betrifft. Die Bezahlung erfolgt jetzt für alle Dealer auf Basis der Anzahl „Downs“, womit die tatsächliche Anzahl der Zeiten gemeint ist, die ein Dealer am Tisch sitzt, gemessen in Standard 30 Minuten Einheiten. Vor dieser Änderung war jeder eingetragene Dealer an dem Gesamt-Entlohnungspool beteiligt. Das erscheint natürlich unfair gegenüber den Dealern, die sich in der Wartezone aufhalten, und auf ihren nächsten Einsatz warten, aber genau durch diese Tatsache, kam es erst zu den Problemen. Einige Dealer trugen sich am Beginn in die Anwesenheitsliste ein (und müssten dann eigentlich in der Wartezone verfügbar sein, bis Sie zu einem Tisch gerufen werden), gingen aber danach außerhalb der WSOP anderen Tätigkeiten nach und kamen kurz vor Ende des Events zurück um sich wieder aus der Liste auszutragen. Somit haben diese Dealer für alle anderen den Eindruck erweckt, während des ganzen Turniers verfügbar zu sein. Drei meiner Bekannten spielten ein Omaha Turnier im Sahara, zwei der Dealer an den Tischen, gehörten zu den „Anwesenheits-Betrügern“ aus dem WSOP-Dealer Lager. Um einen der WSOP Floor-Angestellten wiederzugeben: Die beiden Dealer wurden zur Rede gestellt und es wurde ihnen mal ordentlich „in die Nüsse getreten“.

Für viele Dealer hat Harrah’s durch die Änderung einen entscheidenden Schritt unternommen um die Situation zu verbessern. Aber nicht alle Dealer sind der Meinung, dass die Berechnung nach „Downs“ das Problem der ungerechten Bezahlung lösen wird.

„Es sind immer noch zu viele Dealer angestellt und es gibt einfach nicht genügend Arbeit, um für jeden einen regelmäßigen Einsatz zu gewährleisten“

Andere meinten, dass mit dieser Änderung die meisten Probleme gelöst wären.

„Wir wollen einfach nur für unsere geleistete Arbeit bezahlt werden, die Dealer die nichts tun, sollen auch keine Bezahlung erhalten“.

Es war schon gestern , an Tag 2 der in dieser Woche aufgetretenen Unruhen, klar daß sich weniger Dealer im Wartebereich befanden, um auf den Beginn ihres Einsatzes an den Turnier oder Cash-Game Tischen zu warten.. Es war klar, das die kompletten verbleibenden Dealer im Einsatz waren und dass somit nur zwischen 40 und 50 Dealer übrig geblieben waren.

Jedes mal, wenn sie solch eine unterschiedliche Gruppe Menschen zu einem so großen Event zusammenbringen, müssen auf die vielen unterschiedlichen, persönlichen Ansichten, die persönlichen Probleme und die vielen verschiedenen eigenen Meinungen Rücksicht nehmen.

„Jeden Tag finden sie einen anderen Grund, uns fühlen zu lassen, daß wir weniger Willkommen und unsere Meinung weniger hoch geschätzt wird“

„Ich habe hier eine Aufgabe, die ich sehr gerne mag, ich bin Dealer bei der WSOP. Vor meiner Beschäftigung als Dealer, war ich als Assistant Manager im Wal-Mart angestellt, die haben besser bezahlt“.

„Sicher, die Spieler können unhöflich sein, sicher gibt es die eine oder andere schlechte Management-Entscheidung oder allgemein schlechte Stimmung. Aber es ist nur ein Job und nicht mein Leben, ich werde darüber hinwegkommen“.

„Sie wissen, daß wir diejenigen sind, die den Rake und die Tokes einbehalten, es ist nicht so, daß wir nicht wüssten, welche Gesamtsummen hier eingenommen werden“.

„Ich arbeite acht Stunden als Dealer; Ich spiele Poker und feiere zehn oder zwölf Stunden mit meinen Freunden, danach schlafe ich ein wenig. Es ist ein bezahlter Urlaub in Vegas. Los, verpflichtet mich auch für das nächste Jahr“.

„Als ich angefangen habe als Dealer zu arbeiten, wurde die Fertigkeit und das Wissen noch belohnt. Jetzt fragen sie nur noch ob du in einem Omaha Split oder H.O.R.S.E– Spiel Karten verteilen kannst, wenn du es nicht kannst, ist das auch kein Problem. Die besten Dealer mit langjähriger Erfahrung, werden heute bezahlt, wie ein Azubi, der gerade von der Dealer-Schule abgegangen ist“.

Dann gibt es noch eine Meinung, die eigentlich die Einzige ist, die wir wirlich hören wollen.

„Ich kann dazu nur sagen: mischt die Karten und teilt sie aus“

Und schließlich diejenigen, welche versuchen das Problem aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

„Ich weis, warum sich alle hier so aufregen, aber mein kleiner Bruder ist im Irak, ich habe nichts weiteres dazu zu sagen“.

Die meisten Dealer sagten jedoch:“ Warte bis nächsten Donnerstag“

Spät am Mittwoch werden die Schecks im Rio verteilt, sollte die Bezahlung für die dritte Woche ähnlich schlecht sein, wie die Bezahlung für erste und die zweite Woche, erwarten viele, dass einige Dealer die Konsequenzen ziehen und somit nicht mehr zur Verfügung stehen. Könnte diese Situation dazu führen, daß der WSOP-Ablauf gefährdet ist? Ich würde nach meiner persönlichen Meinung auf Basis der Turnierplanung sagen, daß der Ablauf nicht gefährdet ist. Jedoch beinhaltet die Planung im Amazon Room noch viel mehr: Einzel Tisch Satellites, Super Satellites, einen Mega Satelliten, Cash Games und die Tag 2 & Tag 3 – Fortsetzungen von verschiedenen vorherigen Events. Ein Fehlen von Dealern könnte den Ablauf jedoch einschränken, sodaß eine reibungslose Abwicklung dieser „Neben-Events“ durch die Turnierleitung nicht mehr sichergestellt werden könnte. Wobei man noch nicht sagen kann, welche Auswirkungen diese Situation auf die Durchführung des Hauptevents in 2 Wochen haben könnte. Für das Haupt-Event wird mit einer Teilnehmeranzahl von ca. 8000 Spielern gerechnet.

Bleiben Sie am Ball, wir halten Sie auf dem Laufenden!

Tim Lavalli