Was ist der Deal – WSOP Dealer sind nicht mit den Rahmenbedingungen einverstanden – einige treten in Streik!

Heute verbrachte ich die ersten Stunden im Dealer-Bereich, um mir die Meinungen einiger dutzend erzürnter Dealer anzuhören. Sie sind der Ansicht, das sie von Ihrem Arbeitgeber vorsätzlich getäuscht wurden und dass ihre Meinung missachtet wurde. Alle Spieler die sich wunderten, warum der Beginn des Event #21 – 2500$ NLHE Turnier – etwas verschoben wurde, finden hier die Erklärung. Einige Dealer legten kurzfristig die Arbeit nieder und viele andere waren kurz davor sich dem Streik anzuschliessen.

Nach einer Umfrage unter den Dealern, scheint die folgende Information die Umstände sehr genau zu beschreiben. Laut Aussage der Dealer, bekammen Sie für die erste Woche der WSOP, einen Scheck mit einem gewissen, definierten Betrag.

Ihnen wurde zugesagt, daß zuerst die Tokes von einem Event (#1 The Casino Empoyee Event) ausgewertet würden um dann auf dieser Basis eine Neuberechung vorzunehmen. Als dann in der letzten Nacht die Lohn-Schecks auf Basis der errechneten stündlichen Entlohnung ausgegeben wurden, stellen die Dealer fest, das die Entlohnung jetzt wesentlich geringer war, als in der ersten Woche. Es wurde den Dealern mitgeteilt, daß ja die Entlohnung aus der ersten Woche auf Basis von vier Events berechnet wurde wäre

Zwar wurde in den Unterkünften der Dealer, mehrfach von einem zu erwartenden Massenstreick gesprochen, aber es gab auch andere Meinungen. Ein Dealer aus Ohio sagte:“ Ich muss drei Kinder ernähren, ich kann mir keinen Streik leisten „

Dann haben die Dealer Ihre Schecks verglichen und festgestellt, daß die Auszahlungsumme bei vielen Dealern sehr unterschiedlich war. Dealer mit der gleichen Anzahl von Stunden und der gleichen Schichteinteilung hatten unterschiedliche Summen erhalten.

Am Morgen wurde von der WSOP-Orga ein Meeting für alle Dealer einberufen, wobei zwei grundsätzliche Aussagen getroffen wurden: 1. Schecks sind Schecks, Stunden sind Stunden, es ist wie es ist. 2. Die Angaben auf den Schecks würden jetzt noch einmal überprüft und zwei Dealer aus der Nachtschicht wären noch am auszählen. Die Namen der Dealer wurden allerdings nicht bekanntgegeben.

Als das Mittagsturnier begonnen hatte, teilten mir einige Dealer mit, daß sie von den Veranstaltern ausdrücklich aufgefordert wurden, nicht mit den Spielern an den Tischen über diese Vorkommnisse zu reden. Ich wurde während meiner Rundgänge durch den Spielsaal, drei mal von Spielern angesprochen, die gerne wissen wollten, was es mit den angeblichen „technischen Schwierigkeiten“ auf sich hätte. Ich kann mir nur vorstellen, was passiert, wenn das 50.000$ H:O:R:SAngry-Turnier wieder startet und zu der schlechten Stimmung an den Tischen (bedingt durch die Gerüchte betrefend „technische Probleme“) noch das Fehlen von ausreichend qualifizierten Dealern (die Dealer müssen sich mit allen 5 Disziplinen eines HORSE-Turniers auskennen) kommt. Da ich aber den Floor-Chef kenne, bin ich mir sicher, daß er eine Lösung für dieses Problem finden wird und das Event ohne größere Einschränkungen weiterlaufen kann, ich kann mir jedoch gut vorstellen, daß die aktuelle Situation bei den folgenden WSOP-Turnieren zu erheblichen Problemen führen könnte.

Gary Thompson, der WSOP Director of Communications, sagte zu der Situation folgendes:“ Ich denke, das es hier einen Mangel an Verständnis für die diesjährige Gesamtvergütung, von Seiten der Dealer her gibt.

„Tatsache ist , daß wir für alle Events 2,5% des Preispools als Entlohnung für die Dealer einbehalten (gegenüber 2% im letzten Jahr). Für das H.O.R.S.E – Event und für die Hauptveranstaltung behalten wir 1,5% des Preispools ein (gegenüber 1,4% im letzten Jahr), wobei die Preispools in diesem Jahr, auf die komplette WSOP bezogen, viel größer sind.

Die Aussagen entsprechen den Tatsachen, aber laut den Aussagen der Dealer wird diese Summe unter allen Dealern verteilt, also auch an die Dealer die nicht aktiv am Spiel beteiligt waren, sondern irgendwo in den Großraumbüros rumsaßen, im Floor-Bereich darauf warteten, daß ihnen ein Spiel zugeteilt wurde, es wurden sogar einige Dealer miteinbezogen, die im Rio zu dem Event-Zeitpunkt noch nicht einmal anwesend waren. Es gibt sogar Vorschläge, daß die Chip-Runner an den Einnahmen beteiligt werden sollten, was natürlich nicht im Sinne der Dealer ist.

„Eines unserer Probleme war, daß einige Dealer nach Stunden bezahlt wurden und andere nach Anzahl ihrer Downs (wieviele Hände sie tatsächlich am Tisch gedealt hatten)“, sagte uns Thompson.

Um dies zu korrigieren, gab es gegen 4 p.m. im Hauptspielsaal eine Ankündigung, in der bekannt gegeben wurde, daß ab sofort alle Dealer für die Anzahl ihrer tatsächlichen Downs bezahlt werden und es somit keine Unterschiede in der Berechung der Entlohnung geben würde. Die Entscheidung wurde von den Dealern grundsätzlich befürwortet, aber es wurde bezweifelt ob diese Maßnahmen ausreichend sind.

„Soweit ich weis, hat heute jeder Dealer, der für einen Einsatz eingeplant war, seinen Dienst angetreten“ ergänzte Thompson.

Die Situation stellt sich jedoch durch die Informationen von Harrahs, ganz anders dar, als sie sich mir heute morgen während der Ereignisse im Dealer-Bereich, dargestellt hatte.

Diese Geschichte ist aber noch nicht abgeschlossen, mal sehen, wie sie sich noch weiterentwickelt. Für 8 p.m wurde ein „Only-Dealer“ Meeting einberufen, wo darüber diskutiert wird, wie mit dieser Situation umgegangen werden kann.

Diese Streiks sind jedoch nur ein weiterer Faktor, welcher der Popolarität dieses Events, welches versucht den Weg vom Hinterzimmer ins Rampenlicht zu gehen, nicht zuträglich ist. Die Jahre in denen die Dealer das Bargeld jede Nacht in Briefumschlägen nach Hause tragen konnten, sind vorbei. Harrah’s ist dabei zu begreifen wie es ist, dieses Event als professionelles Business zu veranstalten, und das dieses Event unter allen Umständen professionel durchgeführt werden muss und das es eine Herausforderung ist die professionelle Durchführung zu jeder Zeit unter Beweis zu stellen – vor allem in diesem Jahr. Im letzen Jahr hatte Harrahs die Durchführung dieses Event erstmalig übernommen, und gewisse Probleme in der Übergangsphase sind selbstverständlich. Viele dachten, die Übergangsphase, würde im letzten Jahr beginnen und wäre mit der ersten Veranstaltung auch gleich wieder abgeschlossen. Das ist sicherlich nicht der Fall, wie wir an den aktuellen Ereignissen erkennen können.

Meine Quellen teilten mir mit, daß sie mehrere dutzend Anrufe von Dealern erhalten hätten, die um Rat und Tat bei der Durchführung von legalen Streiks angefragt hätten. Bleiben Sie am Ball und verfolgen Sie mit wie sich diese Situation weiterentwickelt.
Tim Lavalli