Casinos Austria: Jackpot für 300 Mitarbeiter

Die im Ausland sehr erfolgreichen Casinos Austria schreiben im Inland seit zwei Jahren Verluste und müssen sich von Mitarbeitern trennen. Die Casinos Austria AG spielte 2005 rund 14 Millionen Euro Minus ein, 2004 betrug der Verlust etwa 20 Millionen Euro.Um in Österreich Personalkosten zu sparen und Kündigungen zu vermeiden, wurde vom Vorstand Ende des Vorjahres ein grosszügiges „Golden Handshake“-Programm geschnürt. Es sollte den Beschäftigten den freiwilligen Abgang erleichtern. Jetzt machen 300 statt der erwarteten 200 bis 250 Croupiers von dem „Mitarbeiter-Jackpot“-Gebrauch.

Umstrukturierung

„Mehr Leute als wir gedacht haben, nahmen das Angebot in Anspruch“, sagt Casinos Austria-Vorstand Paul Herzfeld. Je nach Betriebszugehörigkeit und Alter liegen die Abgeltungen zwischen 50.000 und 150.000 Euro. Das macht in Summe bis zu 45 Millionen Euro aus. Für dieses Geld wurden in den vergangenen drei Jahren Rückstellungen gebildet. Die Abfindungen sind nur ein Teil der Restrukturierung, sagt Herzfeld. In den zwölf österreichischen Spielstätten werde die Organisation umgebaut, das Spieleangebot erweitert.

2007 wieder positiv

Schuld an den Verlusten 2004 und 2005 der Casinos Austria AG (Umsatz: 292 Millionen Euro) waren die rückläufigen Besucherzahlen und der Trend weg vom personalintensiven Tischspiel (Roulette, Black Jack) hin zum Automatengeschäft. „Unser Plan ist, 2007 wieder positiv zu bilanzieren“, sagt Herzfeld. 2006 werde eher noch negativ ausfallen. Gemäss der neuen Betriebsvereinbarung kann der Vorstand jetzt die für die Croupiers gedachten Trinkgelder, die schon bisher aufgeteilt wurden, gezielt als Prämien unter den verbleibenden 1250 Mitarbeitern einsetzen.Der Casinos Austria-Konzern präsentiert nächste Woche seine Bilanz 2005. Laut früheren Angaben kletterte der Umsatz (samt Lotterien) auf drei Milliarden Euro. Das EGT stieg auf knapp 50 Millionen Euro. (bk)
Brigitte Kilian