Wie weit würden Sie reisen, um ein Casino zu besuchen?

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
E-Mail: info@isa-guide.de


An der nicht repräsentativen Umfrage vom 21. Mai bis 11. Juni 2006 nahmen dieses Mal 2168 Leser teil.

Zur Beantwortung der Fragen wurden vier Möglichkeiten zur Wahl gestellt:

Bis 150km
Bis 500km
Europaweit
Weltweit

Im Prinzip, um das schon einmal vorweg zu nehmen, fehlt dem Ganzen eigentlich noch die Frage aus welchen Gründen man den gewählten Weg auf sich nehmen würde.
Ein entsprechender Poll mit den Antwortmöglichkeiten: „Ich habe bereits mein Lieblingscasino in der Nähe gefunden“ oder aber „Ich habe keine Lust, keine Zeit oder kein Geld für weite Wege“ bis hin zu „Ich schaue mich gern um, um zu sehen, was andere Casinos bieten“ oder „Ich verdiene damit mein Geld und Reisen gehört dazu“, etc., würde dem jetzigen Poll eine weit genauere Bewertungsmöglichkeit zur Verfügung stellen.

So bleibt natürlich, mit Blick auf die eingangs aufgezeigten fehlenden Grundlagen die Frage, warum für 932 Teilnehmer (43%) eine Anfahrt von 150km schon genügt. Hier dürfte man davon ausgehen, dass diese Gruppe zu den Stammspielern der Casinos in diesem Radius gehört. Man pendelt sozusagen zwischen den einzelnen Häusern hin und her die zumeist zu einer Gruppe gehören. Es zeigt aber auch klar auf, dass ein Kunde nicht mehr nur ein Casino besucht sondern zwischen Angebot und Nachfrage der einzelnen Spielbanken wählt.

Es gibt jedoch Leser, die auch gern weitere Wege auf sich nehmen. 224 unter Ihnen (10,3%) votierten für die Anfahrtstrecke von bis zu 500km. Dieser Kundenkreis ist sicherlich ein Casinogänger, der weite Wege auf sich nimmt, um an Turnieren oder größeren Events die in den Spielbanken angeboten werden, teil zu nehmen. Hier wird deutlich sichtbar dass Spieler bereit sind nicht nur das Casino vor Ort zu besuchen sondern auch sich die Zeit nehmen, größere Entfernungen zurück zu legen. Diese Gruppe dürfte für alle Spielbanken ein zusätzliches „Zubrot“ sein und ist mit besonderer Aufmerksamkeit zu händeln.

Noch weiter weg reisen laut der ISA-CASINOS- Umfrage 188 Teilnehmer (8,7%). Die bei der Umfrage zahlenmäßig kleinste „Reisegruppe“ spielt europaweit. Hier kann man von klaren Turnierspielern ausgehen. Sie reisen dorthin wo es Turniere, wie sie zum Beispiel im Poker, angeboten werden. Diese spezielle Gruppe dürfte der Tross von Profispielern sein, die ihr Geld in den Casinos verdienen. Aber auch solche, die an internationalen europäischen Turnieren im Poker, Baccara oder Black Jack teilnehmen.

Reiseweltmeister sind dann schließlich jene unter Ihnen, die befinden, dass die Welt groß und schön und jedes Casino ein Neues ist. Natürlich kann es auch sein, dass das Casino der Wahl gerade nicht vor der Haustüre zu finden ist, schaut man nur auf das El Dorado Las Vegas.
Die weltweit agierenden Leser sind mit 824 Angaben (38%) auch die zweitstärkste Gruppe. Sicherlich hat hier auch die WSOP in Las Vegas dazu beigetragen, die jedes Jahr tausende von Spielern mit ihren Angeboten anlockt. Zusätzlich spielen für Spieler, wenn das Angebot für sie stimmt, Entfernungen dank „Billigflügen“ keine Rolle mehr. Galt vor 10 Jahren noch, das Reisen ist weltweit zu teuer, so ist es heute Gang und Gebe sich in den nächsten Billigflieger zu setzen um weltweit spielen zu gehen. Deutlich zeigt hier die Gruppe, dass ein Spieler nicht mehr nur im eigenen Land spielt, sondern vielmehr Angebote weltweit vergleicht und wahrnimmt.

Fazit: Die Welt des Casino-Spielers hat sich verändert. Er reist heute gerne herum, um für sich das Beste und Schönste herauszupicken und scheut sich nicht, dafür auf der ganzen Welt herum zu reisen. Galt früher noch, der Kunde bleibt in einem Casino, so gilt heute, der Kunde reist dorthin wo es ihm gefällt.