Grand Casino behauptet Führungsposition

2005 lag der höchste Einzelgewinn bei 300 000 Franken

Mit einem Bruttospielertrag von 100,3 Millionen Franken hat das Casino Baden im letzten Jahr seine Führungsposition in der Deutschschweiz behauptet. Neue Herausforderungen sind die rasant zunehmenden Online-Casinos sowie Casino-Projekte in Zürich.

«Der Markt in der Schweiz ist abgedeckt, weitere Konzessionen für Casinos werden zu einem Verdrängungswettbewerb führen», sagte Peter Probst, Verwaltungsratspräsident der Spielbank Baden AG, am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.

Die bestehenden Casinos brauchten die heutigen Umsätze, um das von Gesetzgeber und Aufsichtsbehörde geforderte Qualitätsniveau zu halten und die hohen Spielbankenabgaben zu finanzieren. Laut Probst wird diese Auffassung vom Schweizerischen Casinoverband geteilt.

Seit dem Konzessionsentscheid des Bundesrats vor fünf Jahren habe es keine Entwicklungen gegeben, die weitere Casinos notwendig machten. Im Gegenteil: Weil die Auflagen für B-Casinos gelockert worden seien, gebe es fast keinen Unterschied mehr zu A-Casinos.

Auf Grund einer laufenden Bestandesaufnahme der Eidgenössischen Spielbankenkommission wird der Bundesrat 2007 eine Neubeurteilung vornehmen. In Zürich gibt es mindestens zwei Projekte für Casinos.

Als weitere Bedrohung für das Grand Casino Baden bezeichnete Probst die zunehmende Popularität von Online-Casinos. Ein Online- Spieler in der Schweiz gibt pro Einsatz bereits 54 Franken aus – dies entspricht etwa der Hälfte der Ausgaben in Casinos.

Konzerngewinn deutlich höher

Zufrieden ist die Stadtcasino Baden AG mit dem Geschäftsergebnis im letzten Jahr. So betrug der Bruttospielertrag 100,30 Millionen Franken (+0,16 Millionen), was ihrem zweitbesten Resultat entspricht. Der Bruttospielertrag verteilt sich zu 77,1 Prozent auf das Automatencasino und zu 22,9 Prozent auf das Grand Jeu. Der Konzerngewinn konnte von 7,65 auf 9,86 Millionen erhöht werden.

Laut Peter Blöchlinger, Präsident des Verwaltungsrats der Stadtcasino Baden AG, lag der Umsatz im Nichtspiel-Geschäft (Gastronomie und Kongresswesen) erstmals über 10 Millionen Franken. So stieg der Umsatz von 8,76 auf 10,83 Millionen. Schliesslich erhöhte sich der Reingewinn von 3,77 auf 4,16 Millionen.

Höchster Tagesgewinn: 450 000 Franken

Das Grand Casino Baden verzeichnete im vergangenen Jahr einen Zuwachs der Besucherzahl von 400 700 auf 412 600 – dies entspricht einem Tagesschnitt von 1131 Besuchern.

Der höchste Tagesgewinn eines Gasts im Grand Jeu betrug rund 450 000 Franken. Im Automatencasino wurden Jackpot-Auszahlungen von insgesamt 3,3 Millionen Franken bei 45 Gewinnen getätigt. Dabei lag der höchste Einzelgewinn bei 300 000 Franken.

Eine markante Zunahme gab es bei den Spielsperren: Das Casino belegte über 500 Spieler mit einer Sperre, gegenüber rund 390 im Jahr zuvor. Verwaltungsratspräsident Probst vermutet als Hintergrund das Verbot von Glücksspielautomaten in der Gastronomie.