Casino steigert Spielertrag markant

Das Schaffhauser Casino hat den Bruttospielertrag 2005 deutlich erhöhen können. Dies wurde an einem Pro-City-Apéro bekannt.

Wie immer man dazu stehen mag: Das Schaffhauser Casino ist und bleibt ein faszinierender Betrieb. Nur so ist auch zu erklären, dass am mittlerweile 51. Pro-City-Apéro am vergangenen Mittwochabend fast 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Spieltempel besuchten. Seit 1988 hat nur ein Anlass (der Besuch beim Schaffhauser Fernsehen) mehr Teilnehmer angelockt. Ein guter Jahresauftakt demnach für Pro-City-Präsident Peter Wehrli, der allerdings eher gedämpft optimistisch in die Zukunft blickt. Ein schwieriges Jahr liege hinter der Pro City, meinte Wehrli, und «das laufende Jahr wird nicht einfacher sein». Deshalb mahnte er bei den Mitgliedern Solidarität an – bei Einkäufen seien Pro-City-Unternehmen zu berücksichtigen, frei nach dem Motto «Miteinander und füreinander». Er wies zudem darauf hin, dass der Vorstand der Organisation demnächst eine Umfrage zu den Ladenöffnungszeiten auswerten wird und dass im Jahr 2006 ein Jubiläums-City-Märkt, der 20., ansteht.

Bruttospielertrag gesteigert

Dann aber stand die Gastgeberin, die CSA Casino Schaffhausen AG beziehungsweise Frank Butschke, Leiter Personalwesen und Gastro und stellvertretender Casino-Manager, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Butschke konnte auch gleich, aus seiner Sicht, Erfreuliches mitteilen: Das Casino Schaffhausen konnte das so genannte Bruttospielergebnis (die Summe, die nach den Einsätzen minus die ausbezahlten Gewinne beim Casino übrig bleibt) im vergangenen Jahr um rund 20 Prozent steigern. Absolute Zahlen sind noch nicht bekannt, aber die Werte von 2004 lassen die ökonomische Bedeutung des Betriebes erahnen: Der Bruttospielertrag belief sich auf 14,08 Millionen Franken, wovon fast fünf Millionen an Bund und Kanton (und von dort auch an die Stadt) flossen. 5,6 Millionen erbrachten die Tischspiele, 8,4 Millionen die 123 «Automaten» beziehungsweise Slotmaschinen.

Das sind respektable Zahlen. Allerdings benötigt das Haus, wo Glück und Pech regieren, auch viel Personal: 73 Vollzeitstellen zählt der Betrieb gegenwärtig, von Sicherheitsleuten über Croupiers und Techniker bis hin zu IT-Spezialisten, Gastronomiepersonal und Gästebetreuerinnen. Um als Casino-Mitarbeiter wirken zu können, müssen zahlreiche Kriterien erfüllt sein – und ihnen, die das «Spiel» zum Beruf gemacht haben, ist das Spielen in Casinos verboten, wenigstens in der Schweiz.

Über 115 000 Besucher

Im vergangenen Jahr haben nicht weniger als 115 735 Gäste das Casino besucht, im Durchschnitt 320 am Tag, 74 Prozent davon männlichen Geschlechts. 42,3 Prozent der Gäste kommen aus dem Kanton Schaffhausen, 20 Prozent aus dem Kanton Zürich und ein ansehnlicher Teil aus Deutschland und aus dem Kanton Thurgau. Was auffällt: Jugendliche von 18 bis 20 Jahren sind im Schaffhauser Casino kaum anzutreffen (sie machen lediglich 3 Prozent aus), wohl auch deshalb, weil es ihnen an Barem fehlt.

Dass der Beruf des Croupiers eine besondere Faszination ausübt, bekräftigte Croupier Tom Strobel, der immerhin ein Studium abgebrochen hat, um am Roulette oder an den anderen Spieltischen zu wirken. Die Begeisterung für die aussergewöhnlichen Arbeitsstelle übertrifft auch die eher negativen Punkte wie etwa die alles andere als «normalen» Arbeitszeiten. Versorgt mit umfassender Theorie, konnten die Pro-City-Mitglieder schliesslich selbst das Spielglück herausfordern – über diesen Teil des gelungenen Abends schweigt allerdings des Sängers Höflichkeit.