Heringsdorfer Spielbank legt bei Gästezahlen zu

heringsdorf (cm). Mehr Gäste, aber keine Steigerung beim Umsatz – auch in der Spielbank in Heringsdorf hat sich die in Deutschland allgemein beklagte Zurückhaltung bei Anschaffungen und Ausgaben bemerkbar gemacht. Das schätzte gestern Sabine Dittrich ein, die zusammen mit ihren Mann die Ostsee-Spielbanken mit Sitzen in Stralsund und Heringsdorf leitet und sich auf die Eröffnung eines dritten Standortes in Binz vorbereitet. Zwar wurden im Jahr 2005 im Heringsdorfer Casino etwa zwei Prozent mehr Besucher begrüßt als im Vorjahr, doch am so genannten Bruttospielergebnis von 1,5 Millionen Euro habe sich nichts geändert, sagte sie. Die Hälfte dieser Summe geht als Abgabe ans Land, das wiederum 15 Prozent und damit rund 113 000 Euro an die Standortgemeinde weitergibt.

Nach wie vor besuchen laut Dittrich mit etwa 67 Prozent vor allem Touristen die Spielbank, sie hat aber den Eindruck, dass die Anzahl der einheimischen Gäste zugenommen hat. Mittlerweile gebe es auch etliche, die lediglich die Bar nutzen – die anfänglich Hemmschwelle habe sich offenbar gelegt. Zudem habe man 2005 für 150 000 Euro neue Spielautomaten angeschafft, was für eine erhöhte Besucherresonanz gesorgt habe. An einigen der Geräte könne bereits mit Fünf-Cent-Einsätzen gespielt werden – „das scheint ein Anreiz zu sein“, meinte Sabine Dittrich. Ohnehin geht es in Heringsdorf im Vergleich zu anderen Spielbanken nicht um das „ganz große Geld“: Während beispielsweise in Wiesbaden beim Roulette der Maximaleinsatz bei einfacher Chance 20 000 Euro betrage, sei er in Heringsdorf auf 1000 Euro begrenzt. Dessen ungeachtet, hatten einige Besucher großes Glück: Ein Insulaner gewann im vorigen Jahr 48 000 Euro, weitere Gäste konnten 15 000 beziehungsweise 30 000 Euro nach Gewinnen an den Automaten einstreichen. Das Automatenspiel wurde im vergangenen Jahr von etwa 50 000 Gästen genutzt, während bei den klassischen Angeboten wie Roulette rund 15 000 gezählt wurden. In der ganzjährig geöffneten Spielbank sind 22 Mitarbeiter beschäftigt, dazu kommen vier bis fünf Aushilfen.