Spielbank Travemünde: Ver.di wünscht der neuen Chefin, Frau Jessica Barke, eine glückliche Hand in ihrem neuen Aufgabengebiet

Spielbank Travemünde: Ver.di wünscht der neuen Chefin, Frau Jessica Barke, eine glückliche Hand in ihrem neuen Aufgabengebiet, denn die Geschäftsleitung will erheblichen Personalabbau mit betriebsbedingten Kündigungen durchsetzten

„Nicht nur die Beschäftigten bekommen Angst, wenn sie an die Traditionsspielbank Travemünde denken“, so Bernhard Stracke von der Bundeskoordinierung Spielbanken von ver.di. Da haben die MitarbeiterInnen bei der Silvesterveranstaltung in der Spielbank den Gästen das beste zum neuen Jahr gewünscht und nun sind einige von ihnen von Kündigungen durch die Geschäftsleitung bedroht, so Stracke. Dies ist ein unmenschlicher Vorgang, so der Gewerkschafter, das neue Jahr haben sich die Beschäftigten anders vorgestellt.

Nun ist es raus, so der Gewerkschafter, aus zuverlässiger Quelle hat ver.di erfahren, dass die Geschäftsleitung im klassischen Spiel keine Aushilfen mehr einsetzen wird und zusätzlich betriebsbedingte Kündigungen im Januar 2006 aussprechen will. Es ist mit einem Personalabbau von 30% im klassischen Spiel zu rechen, weis Stracke zu berichten. Was die Geschäftsleitung mit den Beschäftigten vorhat, ist laut Stracke „Sozialräubertum“.
„In Travemünde sind die MitarbeiterInnen bereits sehr flexibel einsetzbar, es gibt eine Jahresarbeitszeit und Mischarbeitsplätze. Dafür haben die Beschäftigten in den letzen Jahren einen Nettoverlust ihrer Gehälter von 40% hinnehmen müssen“. Dies bei einer Arbeit, die sehr viel Verantwortung und Sorgfalt verlangt und in Schichtarbeit auch an Sonn- und Feiertagen stattfindet.

Laut Stracke ist die Auffassung des Geschäftsführers, Matthias Hein, falsch, der glaubt, das Personal sei ausschließlich vom Tronc (Trinkgeldtopf der Gäste) zu bezahlen. Herr Hein, einer der beiden Sprecher der deutschen Spielbanken Interessen- und Arbeitsgemeinschaft (DeSIA) weis ganz genau, dass es in Deutschland nur noch sehr wenige Spielbanken gibt, wo dieses Bezahlungssystem noch funktioniert.
Wenn Herr Hein meint, die Geschäftsleitung müsse die Öffnungszeiten den derzeitigen Anforderungen an die Spielbank anpassen, müsse dies nach Ansicht von ver.di laut Stracke auch für die Bezahlung gelten. Die Beschäftigten benötigen ein neues Bezahlungssystem. Seit dem Jahre 2000 ist der Tarifvertrag in der Nachwirkung. Ein Tarifabschluss ist nicht in Sicht, da die Geschäftsleitung nicht bereit ist, Zuzahlungen zum Tronc zu leisten. Auch dieses Verhalten ist einmalig in der Spielbankenbranche.

Nach Auffassung von ver.di ist neben dem Spielbankbetreiber auch die Landesregierung gefordert. Die Spielbankabgabe in einer Höhe von 80 % ist nicht mehr zeitgemäß und muss angepasst werden. Die gesparte Abgabe ist in das klassische Spiel und in die Beschäftigten zu investieren, so die Vorstellung von ver.di.

„Es wird Zeit, die Spielbank wieder umgehend im klassischen Spiel um 15.00 Uhr zu öffnen“, so Stracke.

Seit November 2005 sind nach Berechnungen von ver.di das Spielangebot um 20%, die Besucherzahlen um 40%, das Einspielergebnis und das Trinkgeld um rund 25% zurückgegangen.
Auch dem Land gehen Einnahmen verloren, da viele Gäste ihr Glück in Schwerin oder Hamburg versuchen.

Stracke fordert die Geschäftsleitung auf, keine Personalmaßnahmen durchzuführen, bevor die vom Arbeitsgericht Lübeck eingesetzte Einigungsstelle eine Entscheidung getroffen hat. In der Einigungsstelle, die ihre erste Sitzung am 13.01.2006 hat, gilt es eine Einigung zwischen dem Betriebsrat und der Geschäftsleitung im Rahmen der betrieblichen Mitbestimmung zu den Themen Öffnungszeiten/Dienstpläne, Urlaubsplanung, Spielangebote und Personalplanung zu finden.

Den Wunsch des Spielbankbetreibers nach Einführung von Internetspielen und Handyspielen in Schleswig-Holstein mit einer Abgabe von lediglich 30% und dies noch in einer eigenen neuen Gesellschaft wird von ver.di kategorisch abgelehnt. Die Möglichkeit hierzu soll laut Betreiber das neue Spielbankgesetz bringen, welches sich zurzeit in der Anhörung befindet.
Ver.di ist davon überzeugt, für Internet und Handyspiele ist die Betreibergesellschaft bereit, dass klassische Spiel in Travemünde zu opfern.

V.i.S.d.P: Bernhard Stracke, ver.di- Bundeskoordinierung Spielbanken, Bezirk Rhein-Nahe-Hunsrück, Münsterplatz 2-6
55116 Mainz; Telefon:06131-6272632; Fax:06131-6272626; Mobil:0160-90512708;Mail:Bernhard.Stracke@verdi.de