Leo Wallner wird 70

Den Casino-General und Olympia-Chef zieren unzählige Auszeichnungen, darunter das Große Goldene Ehrenzeichen um Verdienste der Republik.

Eine der bekanntesten und umtriebigsten Persönlichkeiten des österreichischen Wirtschafts-, Sport- und gesellschaftlichen Lebens feiert Geburtstag: Dkfm. Dr. Leo Wallner vollendet morgen, Freitag, sein 70. Lebensjahr. Seit 1968 leitet Wallner die Geschicke der Casinos Austria höchst erfolgreich. „Daneben“ ist er noch Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees und Mitglied im IOC.

ÖH-Vorsitzender

Die wichtigsten Stationen im Leben des Casino-Generals: Am 4. November 1935 in Amstetten/NÖ geboren, studierte er an der Wiener Hochschule für Welthandel, wo er 1961 auch sein Doktorat erwarb. Bereits damals engagierte er sich politisch: Jahrelang war er Vorsitzender der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) an der Hochschule für Welthandel.

Fünf Jahre (1961 bis 1966) war Wallner am Institut für angewandte Sozial- und Wirtschaftsforschung tätig, in diese Zeit fällt auch seine Konsulententätigkeit als Wirtschaftsberater für Ex-Bundeskanzler Josef Klaus (V). Seit Februar 1968 ist Wallner Generaldirektor der Casinos Austria AG, im März 1977 wurde er Präsident des Verwaltungsrates der Casinos Austria (International) AG. Seit 1986 ist er auch Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Lotterien Gesellschaft m.b.H. Wallners Casino-Vertrag läuft noch bis 2009. Wallner sitzt auch im Aufsichtsrat der BAWAG P.S.K., die an den Lotterien beteiligt ist.

Sport

Seit 15 Jahren widmet sich Wallner auch dem Sport auf internationaler Ebene: 1990 wurde er Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC), seit 1998 gehört er auch dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) an. Die Liste der Auszeichnungen, die Leo Wallner zuteil wurden, ist lang. Herausragend ist wohl die Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich im Jahr 1992 durch den damaligen Finanzminister Ferdinand Lacina. Weitere Beispiele: Ehrensenator der Salzburger Paris Lodron-Universität, „Manager des Jahres“ 1998 der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien, Verleihung Komptur-Kreuzes des Landes Burgenland (2000) und Niederösterreichs (2001), Niederösterreichischer Tourismuspreis (2002).

Glücksspiel

Casinos betritt Wallner nur aus beruflichen Gründen, „das ist Business für mich“. In seiner kargen Freizeit widmet sich der Casinos-Chef der Lektüre, der Musik, dem Theater und dem Sport. Die Leitung eines Casinobetriebes erfordere „viel politisches Feingefühl“, verriet Wallner einmal im APA-Gespräch.

Sein größter beruflicher Erfolg? „Das mit einem negativen Image besetzte Glücksspielgeschäft weg von der ‚Hinterhofatmosphäre‘ zu einem gesellschaftlich und international anerkannten Unternehmen entwickelt zu haben“. Damit einher gingen jahrelanges Lobbying und Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Kräften wie der Kirche. Sein Nachfolger müsse ein offenes Auge haben für die wesentlichen gesellschaftlichen Entwicklungen. „Ein Casino ist nicht nur ein ökonomischer Betrieb, sondern in erster Linie ein emotionales Produkt“, so Wallner.

Die Freude über den runden Geburtstag wird getrübt durch den Tod seiner Frau, der Kammersängerin Prof. Elisabeth Wallner-Kales, die vor zwei Wochen im 55. Lebensjahr einem schweren Krebsleiden erlag. Die gemeinsam verbrachten 21 Ehejahre bezeichnete Wallner kürzlich als „die besten meines Lebens“. Das Paar hat einen gemeinsamen Sohn.