Lotto Baden–Württemberg informiert: Spieleinsätze deutlich im Plus

Zuwachs von fünf Prozent auf 946 Mio. Euro / Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk: Unsere Strategie zeigt Wirkung
Die Baden-Württemberger haben 2015 deutlich mehr für staatliche Lotterien und Sportwetten ausgegeben als im Jahr zuvor. Die Spieleinsätze bei Lotto Baden-Württemberg lagen bei 946 Millionen Euro. Das ist ein Zuwachs von 44,7 Millionen Euro bzw. fünf Prozent gegenüber 2014. Lotto-Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Wir sind ein gutes Stück in unserer Neuausrichtung vorangekommen und ernten jetzt die ersten Früchte. Klar ist aber auch, dass wir weitere Veränderungen anpacken müssen. Wir werden das Unternehmen Lotto Schritt für Schritt zukunftsfest machen.“ Die Lotto-Chefin kündigte weitere Produktinnovationen und für die zweite Jahreshälfte eine neue Generation moderner Terminals in den 3.300 Lotto-Annahmestellen im Land an.

463 Millionen Euro an die Spielteilnehmer ausgeschüttet / Gemeinwohl profitiert mit 372 Millionen Euro von den Erträgen

Die Staatliche Toto-Lotto GmbH schüttete 2015 insgesamt 463,5 Millionen Euro an die Spielteilnehmer in Baden-Württemberg aus. Für das Land erzielte das Glücksspielunternehmen 372,9 Millionen Euro. Der Gesamtbetrag setzt sich zusammen aus 159 Millionen Euro Lotteriesteuer und 213,9 Millionen Euro an Zweckerträgen. 132,3 Millionen Euro davon setzt das Land über den Wettmittelfonds zur Förderung des Sports, der Kunst und Kultur, der Denkmalpflege und des Sozialbereichs in Baden-Württemberg ein. „Im Schnitt überweisen wir dem Land jeden Tag eine Million Euro zur Förderung des Gemeinwohls“, erläuterte Caspers-Merk. „Die Lottospieler im Südwesten sind die heimlichen Mäzene.“ Aus den Erträgen der Rentenlotterie Glücksspirale gingen weitere 11,6 Millionen Euro zu gleichen Teilen an die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, den Deutschen Olympischen Sportbund bzw. den Landessportverband Baden-Württemberg, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bzw. die Denkmalstiftung Baden-Württemberg sowie an das Land zur Förderung von Umwelt- und Naturschutzprojekten.

44 Lotto-Sechser und 18 neue Millionäre im Südwesten

Das abgelaufene Jahr wird den Tippern im Südwesten in guter Erinnerung bleiben: 134 Gewinne von 100.000 Euro oder mehr fielen an. 44 Lottospielern gelang der sprichwörtliche „Sechser“. 18 Spielteilnehmer stiegen in den Club der Millionäre auf, fünf mehr als 2014. Den größten Einzelgewinn des Jahres erzielte Mitte November ein Ehepaar aus dem Raum Heilbronn in der europäischen Lotterie Eurojackpot. Die 32,6 Millionen Euro sind der höchste baden-württembergische Einzelgewinn aller Zeiten.

Höhere Spieleinsätze im badischen Landesteil

Durchschnittlich pro Kopf und Jahr gerechnet, versuchte jeder Baden-Württemberger mit 88 Euro sein Glück in einer der angebotenen Spielarten. Wie in den Vorjahren waren die Spieleinsätze in Baden (95 Euro pro Kopf und Jahr) deutlich höher als im württembergischen Landesteil (82 Euro). Die Spieleinsätze für die europäische Lotterie Eurojackpot stiegen das dritte Jahr in Folge stark an. Sie lagen in Baden-Württemberg erstmals über der Marke von 100 Millionen Euro. Auch die Sofortlotterien setzten ihren langfristigen Aufwärtstrend fort. Die Einsätze für das Hauptprodukt Lotto 6aus49 entwickelten sich stabil. Der Klassiker feierte 2015 bundesweit sein 60-jähriges Bestehen.

Wichtiger Schritt zur Eindämmung des illegalen Glücksspiels getan

Glücksspiel-Angebote von illegalen oder nicht-lizenzierten Anbietern setzten den Gesellschaften des Deutschen Lotto- und Totoblocks auch 2015 zu. Im Lotteriesektor bieten Unternehmen aus Steueroasen wie Gibraltar unter anderem so genannte Zweitlotterien an. Die im Internet abgegebenen Tipps der Teilnehmer werden dabei nicht an die Lotteriegesellschaften der Bundesländer weitergeleitet, sondern als Wette auf den Ausgang der deutschen Lotto-Ziehung im eigenen Buch gehalten. „Vielen Online-Tippern ist gar nicht bewusst, dass sie bei diesen Anbietern an schwarzen Lotterien und eben nicht am deutschen Original teilnehmen. Gerade im Gewinnfall kann dies zu ungeahnten Schwierigkeiten führen“, warnte Lotto-Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk. Bei der Eindämmung des illegalen Glücksspiels gerade im Internet bestehen seit Jahren Vollzugsdefizite. Ende 2015 veröffentlichten die deutschen Aufsichtsbehörden in Form des Glücksspielkollegiums eine white list. In dieser Liste sind diejenigen Anbieter enthalten, die in unterschiedlichen Glücksspielsegmenten eine gültige Erlaubnis aus Deutschland besitzen. „Damit ist ein wichtiger Schritt getan, um den Wildwuchs der vergangenen Jahre zu beseitigen. Alle Anbieter, die nicht auf dieser Liste stehen, agieren in Deutschland ohne gesetzliche Erlaubis“, so Caspers-Merk. Die Lotto-Chefin forderte, dass im nächsten Schritt die Finanzströme zu den illegalen Anbietern gekappt werden müssten.

Internet-Lotto: Über 120.000 Kunden registriert / Großinvestition ins Vertriebsnetz geplant

Seit September 2012 kann man seinen Tipp im Internet wieder bei Lotto Baden-Württemberg abgeben. Über 120.000 Kunden haben sich seither registriert. Die offizielle Lotto-App wurde seit Juli 2014 über 90.000 Mal heruntergeladen. Im abgelaufenen Jahr lagen die Internet-Spieleinsätze bei 40,4 Millionen Euro. Gemessen an den Gesamteinsätzen entspricht dies einem Anteil von 4,3 Prozent. „Unsere Partner in den Lotto-Annahmestellen erwirtschaften auch im Zeitalter boomenden Online-Handels den weitaus größten Teil der Spieleinsätze. Sie sind das Rückgrat von Lotto und bleiben der wichtigste Vertriebsweg“, erläuterte Caspers-Merk. Für 2016 ist eine Großinvestition ins terrestrische Vertriebsnetz geplant. So sollen voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte die Terminals in den 3.300 Lotto-Annahmestellen im Land durch neue Geräte ersetzt werden. Die neue Terminal-Generation enthält eine hochmoderne Kamera zur schnellen und präzisen Erfassung der Spielscheine. Sie ist bedienerfreundlich für das Personal und bietet weitere Vorteile – von der Abwicklung des täglichen Geschäfts bis hin zur Schulung der Vertriebspartner. Außerdem schlägt sie weitere Brücken zwischen analoger und digitaler Welt. Den letzten Gerätewechsel in den baden-württembergischen Lotto-Annahmestellen hatte es zwischen 2006 und 2007 gegeben.

Ausblick: Neue Lotterie für Baden-Württemberg

Neben der Erneuerung der Annahmestellen-Terminals liegt der Fokus 2016 auch auf der Produktseite. Neue Impulse soll mittelfristig eine geobasierte Lotterie bringen, deren Spielprinzip sich weg von den klassischen Zahlenlotterien bewegt und die auf ein jüngeres Zielpublikum zugeschnitten ist. Die Teilnahme an dieser exklusiv in Baden-Württemberg angebotenen Lotterie soll unter anderem mit den Geodaten des Wohnorts möglich sein. Der Clou: Neben dem Hauptgewinner erzielen die geographisch dazu am nächsten liegenden Mitspieler abgestuft ebenfalls Gewinne. Dies soll grafisch mit einem Kreis dargestellt werden, in dessen Mittelpunkt sich der Hauptgewinner befindet. Der Durchmesser des Kreises richtet sich nach der Zahl der Mitspieler. Je weniger Mitspieler sich in der Nähe des Hauptgewinners befinden, desto größer der Durchmesser. Eine weitere Neuerung: Der Hauptgewinner soll über die Förderung einer am Gemeinwohl orientierten Einrichtung in seinem Umfeld mitbestimmen können. Dieses für Baden-Württemberg neuartige Lotteriekonzept ist in der Planung und Umsetzung sehr ressourcenintensiv. Erste Schritte wurden bereits getan.